Eine ganz neue und in ihrem Ausmaß unerwartete Dimension der Belastung für Ökologie und Bewirtschaftung der Wälder tritt mit dem extremen Hitze- und Dürrejahr 2018 auf. Es kam zu großräumiger Schwächung und zu teilweisem Absterben von Waldbeständen, insbesondere der Baumart Fichte, gefolgt von enormen Insektenmassenvermehrungen. Diese Entwicklung setzte sich in den Folgejahren 2019 und 2020 fort. Der Bedarf an großräumigen, aber dennoch detailreichen Informationen über den Waldzustand und die kurzfristige Fortentwicklung des Waldzustands wuchs zu bisher unbekannter Art und Größe.
Die LUP hat ein Verfahren entwickelt, das es erlaubt, aus den kostenfrei verfügbaren Daten des europäischen Satelliten Sentinel 2 eine schnelle und landesweit verfügbare Übersicht über die Veränderung des Waldzustands einschließlich der Waldschäden zu gewinnen. Durch Auswahl der bestgeeigneten Kanalkombination aus den Satellitendaten und die Berechnung der aussagekräftigsten Vegetationsindizes ist es möglich, nicht nur flächige Veränderungen der Bestandesstruktur (wie bei Sturmschäden), sondern auch Stress-Symptome an Bäumen und Beständen (Chlorosen und Nekrosen an Blattorganen; Blattverluste in Beständen) mit nachgewiesener Zuverlässigkeit mit zu erfassen. Nähere Beschreibung des Projektes im download.
Mittlerweile liegen die Daten mit aktuellem Stand 2023 für alle Bundesländer vor. Eine jährliche Wiederholung ist geplant.
Folgende Parameter wurden für die Maskierung der Ergebnisse verwendet: Waldmaske (DLR LandCover-DE 2015). Die Analysen beruhen auf dem prozentualen Vergleich von Monatskompositen (Median 01. Juni bis 31. August, Wolkenmaske: CloudProbability < 15%). Dabei ist das Bezugsjahr für den Vergleich in fast allen Fällen 2017 (bis auf Sachsen und Thüringen, hier ist es 2018).
Die Daten werden bundesweit kostenfrei über das Portal >forestwatch< bereitgestellt.