Um die Schritte zur Aufstellung eines Bauleitplans zu standardisieren und zu dokumentieren, betreiben die Länder Berlin und Brandenburg ein Informations- und Managementsystem für Bauleitplanung und Raumordnung, das Planungsinformationssystem Berlin-Brandenburg – PLIS.
PLIS ist das größte und komplexeste Raumplanungs-Informationssystem in Deutschland: Es beinhaltet fast 14.000 Bebauungspläne, 2.500 Regional- und Flächennutzungspläne, mehrere Tausend Einzelgenehmigungen und Beteiligungsverfahren und weitere Verfahren. Für jeden Plan ist der beschlossene und genehmigte Inhalt sowie alle Änderungen in Text, Merkmalen und Karten enthalten.
Technische Begleitung von Raumordnung und Bauleitplanung
Raumordnung und Bauleitplanung im föderalen System Deutschlands erfordert nach den Grundsätzen der Subsidiarität und des Gegenstromprinzips eine intensive und durch Regeln und Normen definierte fachliche Beteiligung unterschiedlicher administrativer und gesellschaftlicher Stellen bis hin zur Beteiligung Betroffener (Bürgerbeteiligung).
Die Aufstellung und Genehmigung eines einzelnen Bebauungsplans unterläuft beispielsweise 11 Einzelschritte auf gemeindlicher Ebene und auf den übergeordneten Planungsebenen bis zur obersten Genehmigungsbehörde. Darin sind eventuell erforderliche Änderungen noch nicht eingeschlossen. In diesen Prozess sind eine Vielzahl Beteiligter involviert.
Es werden Planungsänderungen vorgeschlagen, Varianten diskutiert, gesetzlich definierte Träger öffentlicher Belange involviert und schlussendlich wird ein Planwerk beschlossen und von den Genehmigungsbehörden genehmigt.
PLIS Systemarchitektur
Das PLIS ist ein vollständig serverbasiertes System. Der Nutzer benötigt lediglich einen Internet-Zugang; Auf Anwenderseite werden keine Software oder Komponenten installiert.
Das PLIS verfügt über einen Sachdaten und einen integrierten Geodatenbereich. Basissysteme sind ORACLE und Open Source MapServer-Technologien.
Datenstrukturen und Abhängigkeiten können jederzeit leicht geändert, ohne die Datenhaltung neu ordnen zu müssen. Vielmehr ist der Anwender in der Lage, administrative Bezüge, Ebenen, Felder und Abläufe an geänderte Rahmenbedingungen, z.B. neue gesetzliche Anforderungen, anpassen zu können. Möglich ist dies durch ein Datenmodell mit weitgehender Parametrisierung. Damit werden Strukturen und Steuerungen über Beschreibungen bestimmt. Wesentlich ist bei diesem Aufbau die Entwicklung effizienter Systemnutzung, um eine hohe Performanz zu gewährleisten.