Umstürzende Bäume und Astabbruch auf Bahngleisen oder Oberleitungen stellen ein erhebliches Sicherheitsrisiko für den Schienenverkehr dar. Bäume mit schlechter Vitalität sind gegenüber Sturmwurf und Schneebruch langfristig anfälliger, allerdings findet die Baumvitalität bisher in Risikomodellen und Managementkonzepten nur wenig Berücksichtigung. Ziel des Projekts ist es, bestehende Modelle zur Prüfung der Baumvitalität sowie hydroklimatische Indizes auf die Erfordernisse des Schienenverkehrs anzupassen und einen Baumvitalitätsmonitor Schiene zu entwickeln.
Dafür werden sowohl bestehende, frei zugängliche Daten genutzt und retrospektiv bundesweite Analysen zu Einflüssen auf die gleisnahe Baumvitalität für die letzten 20 Jahre durchgeführt. Mit neu zu erhebenden Daten werden die Analysen validiert. Grundlage der Auswertungen sind vor allem hochaufgelöste Satelliten (Sentinel-2) und Drohnendaten. Ergänzt werden diese durch Bohrkerne von Bäumen an Referenzstandorten sowie Bodenfeuchtemessungen. Darauf aufbauend werden bestehende Risikomodelle zu unterschiedlichen Naturgefahren um den Parameter Baumvitalität erweitert und für die Praxis bereitgestellt.
Unter Leitung des Deutschen Zentrums für Schienenverkehrsforschung (DZSF) wird das Vorhaben durch ein Konsortium aus dem Deutschen Wetterdienst (DWD), der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und der Luftbild Umwelt Planung GmbH bearbeitet. Es wird im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND mit insgesamt 1,4 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert.
Projektstart: Oktober 2023
Laufzeit: 3 Jahre
FKZ: 19F2239B
Das Projekt wird im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert.
Projektpartner:
- Deutsches Zentrum für Schienenverkehrsforschung (DZSF)
- Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU)
- Deutscher Wetterdienst (DWD)