Fernerkundungsbasiertes Monitoring auf Grundlage einer physiologisch fundierten Vitalitätsbewertung von Hauptbaumarten in Mischbeständen

Während die Auswirkungen des Klimawandels sichtbar werden, steigt der Bedarf an Informationen über die Vitalität der Wälder. Da oft detaillierte Informationen fehlen, sind die zahlreichen Schätzungen zur Waldgesundheit widersprüchlich und spekulativ. Waldfernerkundung kann diese Informationslücke schließen. Mit der Verbesserung der Sensorik (z. B. Hyperspektral) und dem kostengünstigen Einsatz von UAVs steigen die Anwendungsmöglichkeiten von Fernerkundungsmethoden zur Vitalitätsbeurteilung von Gehölzen. Gleichzeitig kann die Forstphysiologie durch teilautomatisierte Laborverfahren mit relativ hohem Probendurchsatz Pflanzeninhaltsstoffe mit hohem Indikatorwert zur Beurteilung von Vitalitäts- oder Stresszuständen für eine Vielzahl von Baumarten bestimmen.

Vor diesem Hintergrund will das Projekt FeMoPhys (2022 – 2027) eine Brücke zwischen den modernen Möglichkeiten der Waldfernerkundung und der Gehölzphysiologie schlagen. Das Projekt wird am Forschungsstandort des GFZ im Raum Demmin (Mecklenburg-Vorpommern) durchgeführt. Ein hier im Wald installierter 45 m hoher Drehkran bietet einzigartige Möglichkeiten für diesen Forschungsansatz. Der dreidimensionale Kronenraum eines Altbaumbestandes (Buche, Eiche, Lärche, Douglasie und Fichte) ist über den Drehkran durchgehend zugänglich und steht für diverse Beprobungen und Messungen im Kronenraum vieler Baumindividuen dieser Arten zur Verfügung in verschiedenen Vitalzuständen. Physiologische Stressmarker der Kronenblätter, Wachstumssignale von Krone, Stamm und Wurzeln sowie ein engmaschiges Stichprobenraster mit Fernerkundungssensoren (Drohne, Satellit) werden in Zusammenarbeit mit Kollegen aus den kooperierenden Forschungseinrichtungen analysiert. Ziel ist ein besseres Verständnis von Stress und Stresssignalen in den Bäumen und in den Fernerkundungsdaten.

Mehr Informationen: https://femophys.lup-umwelt.de/

Drohnenaufnahme des Forschungsstandortes in Demmin
© Eric Thurm

Drohnenaufnahme der Ausleger-Montage in Demmin
© Eric Thurm

 

Projektstart: September 2022
Laufzeit: 5 Jahre
FKZ: 2220WK80D4

Das Projekt wird durch den Waldklimafonds mit Mitteln des BMEL und des BMUV gefördert.

Projektpartner:

  • Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ
  • Landesbetrieb Forst Brandenburg – Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde (LFE)
  • Technische Universität Berlin – Institut für Landschaftsarchitektur und Umweltplanung: Fachgebiet für Geoinformation in der Umweltplanung
  • Landesforst Mecklenburg-Vorpommern Anstalt des öffentlichen Rechts – Betriebsteil Forstplanung, Versuchswesen, Forstliche Informationssysteme
  • Universität Greifswald – Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät – Biologie – Institut für Botanik und Landschaftsökologie – Landschaftsökologie und Ökosystemdynamik